Gemeinde Harztor stellt die längste Bank im Südharz auf
Allgemein, Harztor, Ilfeld, Niedersachswerfen - 26.03.2021
Es ist die längste Sitzbank im Südharz und vermutlich sogar die längste Bank in ganz Thüringen: Mit einer Länge von 30,5 Metern steht jetzt in der Landgemeinde Harztor ein Sitzmöbel, das seines gleichen sucht. Zum Vergleich: Würde man die Bank aufrecht stellen, würde sie etwa bis zur Hälfte des Nordhäuser Petri-Turmes reichen. Der markante Turm auf dem Petersberg der Rolandstadt misst 62 Meter.
Die Bank steht zwischen Niedersachswerfen und Harzungen auf der sogenannten Hohlgrube am Kirchberg. Wer dort rastet, hat einen Panorama-Blick auf den Südharz. Poppenbergturm, Wetterfahne, Burgruine Hohnstein und der Mühlberg liegen den Wanderern hier praktisch zu Füßen. „Ich gehe hier oben oft mit meinem Hund spazieren und bin jedes Mal von dem Ausblick begeistert“, sagt Harztor-Bürgermeister Stephan Klante in einer Pressemitteilung der Gemeinde. Als er dann in der Zeitung von Thüringens angeblich längster Bank im Eichsfeld las, war die Idee geboren. Der Ortschef suchte den Kontakt zu Steffen Peix. Dem Landwirt aus Harzungen gehört die Wiese, auf deren Rand nun die Mega-Bank steht. „Ich fand die Idee auch gleich toll. Die Wiese mähen wie drei Mal im Jahr, die Bank stört dabei nicht“, sagt Peix.
Auch Mario Eckhardt, der in Sophienhof ein kleines Sägewerk betreibt, musste sich von Klante nicht lange überzeugen lassen. Der Sophienhofer Holzfachmann machte sich auf den Weg ins Eichsfeld, um sich die 26 Meter lange Bank zwischen Breitenworbis und dem Ortsteil Bernterode anzuschauen. „Wir konnten die Bank ja nicht einfach kopieren“, sagt Eckhardt. Anders als das Eichfelder Sitzmöbel, ist die Harztor-Variante nicht aus einem einzigen Baumstamm gefertigt. „Den hätte ich nicht transportiert bekommen“, erklärt Eckhardt. Er hat die Bank also aus 12 Einzelteilen zusammengebaut, die er in Sophienhof vormontierte. Gut eine Woche hatte Eckhardt zu tun. Die Bank mit angeschlossenem Tisch besteht aus Kiefernholz aus der Region.
Etwa 50 Menschen können auf der Bank gleichzeitig Platz nehmen – zu normalen Zeiten. „Aktuell lässt es sich dort auch gut coronagerecht sitzen“, meint Klante. Die Finanzierung der riesigen Sitzgelegenheit hat das Gipsunternehmen Saint-Gobain Formula aus Walkenried übernommen, das auf einem einige hundert Meter entfernten Bergwerksfeld Gips abbaut.
Gemeinde Harztor

Kultur- und Tourismusausschussvorsitzende Jeanette Goedecke, Harztorbürgermeister Stephan Klante, Mario Eckhardt, Formula-Chef Elmar Zimmer und Landwirt Steffen Peix an der 30,5 Meter langen Sitzbank zwischen Harzungen und Niedersachswerfen. Foto: Susanne Schedwill