Handwerkstradition in Bildern – Die Klempnerfamilie Schäfer

Die Interessengemeinschaft „Ilfelder Heimatmuseum“ freut sich, neue Exponate zur Ilfelder Handwerksgeschichte präsentieren zu können: Im Mittelpunkt stehen Zeugnisse der traditionsreichen Klempnerfamilie Schäfer, deren Wurzeln sich über drei Generationen bis ins frühe 20. Jahrhundert zurückverfolgen lassen.

Das Klempnerhandwerk – heute weitgehend technisiert – war über Jahrzehnte hinweg ein fester Bestandteil des dörflichen Lebens. Es umfasste nicht nur die Verarbeitung von Zink, Kupfer oder Blei für Dächer, Rinnen und Lüftungsanlagen, sondern auch Wasser- und Gasinstallationen sowie sanitäre Einrichtungen. Die Familie Schäfer aus Ilfeld prägte dieses Handwerk über Generationen hinweg.

Beginnend mit Großvater Luis Schäfer, der bereits um 1900 beim Bau der ersten Ilfelder Wasserleitung vom Brandesbachtal in den Ort mitwirkte, erlernten auch seine Söhne Waldemar und Albert Schäfer das Handwerk. In dritter Generation führten RolfKlaus und Eberhard Schäfer die Tradition fort – fest verbunden mit dem Ort, für den sie arbeiteten.

Die historische Wasserleitung, die durch das Ilfelder Tal bis nach Unterilfeld verlief, versorgte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts zahlreiche Haushalte und öffentliche Einrichtungen. Bürgermeister Schröder veranlasste den Bau im Jahr 1899. Das „Ortsstatut für die Verwaltung und Benutzung der Ilfelder Wasserleitung“ von 1913 legte nicht nur die Wasserpreise (25 bis 15 Reichspfennig pro m³) fest, sondern auch die Rohrqualität – gewartet über viele Jahre durch die Familie Schäfer.

Besondere Verdienste erwarb sich Eberhard Schäfer, der von 1952 bis 2020 – also fast sieben Jahrzehnte lang – ehrenamtlich den Wasserstand der Ilgenborn-Quelle maß. Ausgestattet mit einem 5-Liter-Gefäß übernahm er diese Aufgabe von seinem Vater Albert. Der Ilgenborn, am Ortsrand von Wiegersdorf gelegen, zählt heute zu den 79 offiziellen Oberflächenmessstellen des Thüringer Landesamts für Umwelt und Geologie.

Ein technisches Meisterstück aus dem Jahr 1954 ist ebenfalls im Museum zu sehen: Eine aufwendig gefertigte achteckige Vase aus verzinktem Blech, die Eberhard Schäfer als Gesellenprüfung anfertigte.

Zu den persönlichen Erinnerungsstücken gehört auch ein graviertes Glas mit den Symbolen des Handwerks – ein bleibendes Zeugnis für die Verwurzelung der Familie Schäfer im Klempnerhandwerk Ilfelds.

Nicht zuletzt engagierten sich Albert und Eberhard Schäfer auch für den Erhalt ortsgeschichtlicher Symbole: Gemeinsam organisierten sie 1958 die Wiederaufstellung der Ilfelder Wetterfahne, nachdem diese 1940 umgebrochen war. Die Tafel am Sockel erinnert an ihre Arbeit.

Für sein Engagement erhielt Albert Schäfer eine kunstvoll gestaltete Plakette der Klosterschule Ilfeld – ein Zeichen des Dankes, das nun ebenfalls im Heimatmuseum besichtigt werden kann.

Ein herzlicher Dank gilt Annet Heidenreich und Dörte Binder, den Töchtern aus der Schäfer-Familie, für die Bereitstellung dieser wertvollen Erinnerungsstücke.

Ihr Ilfelder Heimatmuseum

Bilder: IG Heimatmuseum Ilfeld