Sophienhof ist mehr als ein touristischer Geheimtipp in Nordthüringen in der Gemeinde Harztor, mittendrin im Landschaftsschutzgebiet im Südharz. Vorzügliche Genüsse, Hotellerie, saubere Luft, Bier, Spezialitäten (Ziegenkäse u.a.m.) und exzellente Wanderfreuden mit besonderen Sensationen in der Nähe: das ist und bietet das Bergdörfchen Sophienhof (550m). Mit einem eigenen Bahnhof der legendären Harzquerbahn. Also auch ohne PKW ist von hier aus der ganze Harz für die Familie oder die Ausflugsgruppe erlebbar. Highlights hier sind die Angebote an Ferienwohnungen, einer Ziegenalm und des ersten Braugasthofes im Südharz, dem „Braunen Hirsch“.
Geschichtliches
Heute ist Sophienhof eine Ortschaft bzw. ein Ortschaftsteil, welcher zu Ilfeld und somit zur Gemeinde Harztor gehört. Die Geschichte des beliebten Bergdörfchens ist seit dem Mittelalter mit den berühmten Harzgrafschaften Honstein (Forst) bzw. Stolberg und Wernigerode verbunden. Früher gab es eine Bezeichnung Schmerplatz, offenbar mit landwirtschaftlichen Einrichtungen und Häuschen für Forstarbeiter hier, die als Vorgänger im alten, dann Honsteiner Forst gelten dürfen. Um 1717 soll nach der Gräfin Sophie Charlotte zu Stolberg Sophienhof benannt worden sein. Schon gem. einem Vergleich von 1709 soll das Bierbrauen und der Ausschank beurkundet worden sein. Sophienhof, mit dem Forstgericht Sophienhof, war Sitz des gräflich-wernigerödisches Forstamtes. Im Jahre 1742 erhielt der Ort einen hölzernen Glockenturm. 1807 war der Hohnsteiner Forst eine Gutgemeinde mit Braunsteinhaus, Christianenhaus, Eisfelder Talmühle, Hufhaus, Rothesütte, Sophienhof und Steinmühle. Hier wohnten in 45 Häusern 339 Einwohner. 1925 zählte Sophienhof über 100 Einwohner.
Forstwissenschaftlich und heute noch mit Denkmal belegt, war es eine Wirkungsstätte u.a. des Forstmeisters Zanthier, dessen Beiträge in die Geschichte eingingen. Das Forstgericht hatte zivil- kriminal und forstgerichtliche Kompetenz, welche spätestens 1852 auf das landesherrliche Amt Hohnstein bzw. dann auf den Landkreis Ilfeld (1882) überging. Das Haus Nr. 6, in welchem das Forstgericht untergebracht war, das spätere Schulhaus, ist heute das Heimatmuseum des Ortes. Aus dem ehem. Kurhannover zugehörigen Gebiet wurde über das Land Thüringen dann der Bezirk Erfurt der DDR, der wiederum zum Land Thüringen changierte. Im Jahre 1972 wurde Sophienhof mit Birkenmoor, Hufhaus, und Christianenhaus in die Gemeinde Ilfeld, damals im Bezirk Erfurt (DDR), eingegliedert. Schon in den DDR-Jahren war es ein beliebter, elitärer Wohnort. Erholungsgrundstücke waren und sind heiß begehrt.
Sophienhof erleben
Eine Vielzahl gut beschilderter Wanderwege zu den Naturschönheiten des Harzes führen über Sophienhof oder nehmen hier ihren Ausgang oder Anfang. Für Anhänger des Mountain- bzw. E-Bikens gibt es gute Möglichkeiten mit teils anspruchsvollen Strecken. So zum Beispiel zum Netzkater mit dem Steinkohlen-Besucherbergwerk, „Rabensteiner Stollen“, Rothesütte mit dem Harzer Hexenreich und dem Aussichtsturm Hexenbesen, Carlshaus, Benneckenstein, Trautenstein, Birkenmoor, Hufhaus und Poppenberg in bzw. bei Ilfeld – und vielen Zielen darüber hinaus. Tierfreunde finden besonders während der Hirschbrunft ausgezeichnete Gelegenheit, das scheue Rotwild zu beobachten. Auch für den Wintersport und Rodelspaß gibt es etliche Möglichkeiten in und um Sophienhof. Viele seltene Tierarten z.B. Wildkatze und Auerhahn, haben hier im Harz ihr Refugium gefunden. Nicht zuletzt für die Freunde sogar alpiner Flora hält die Umgebung viele Entdeckungen bereit.
Erreichbar mit dem ÖPNV mit den genannten Linien.
- Erlebnis-Braugasthof Brauner Hirsch Sophienhof
- Ziegenalm Sophienhof
Quellenverzeichnis:
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, A19 KIII, A19 KI, H 168, Nr. 151, A19 K IV Nr.1, www.harztor.de, Kreisarchiv Nordhausen, Chronik Ilfeld, Wikipedia, Nordhausen-Wiki, Hinweis: alte Schreibweise Honstein
Recherche und Text: Tim Schäfer, Niedersachswerfen
Fotos: Alexandra Günther, Gemeinde Harztor