Was uns Äbte des Klosters Maria virg. Ilfeld und die Grafen von Honstein bekennen
Ilfeld ist heute ein malerisch gelegener Ort im Südharz der Gemeinde Harztor. Spätestens mit dem Grafen von Ilfeld, dem Kloster ist Ilfeld bekannt. Doch wie war das mit der Begründung des Ortes selbst, was bekennen die damaligen Äbte und die Grafen von Honstein dazu?
Geschichtliche Betrachtungen von Tim Schäfer
Es sind oft kleine Randnotizen, die uns zur Geschichte von Ilfeld auffallen. Es gab vor der neuen Klostergründung um 1190 einen Grafen von Ilfeld, der das Kloster begonnen hat, der eine hohe Stellung und Ansehen im damaligen Reich und dem Braunschweiger Fürstentum genossen haben muss. Denn um 1190 widmete Heinrich der Löwe auch die Orte O(he) und Espe diesen Grafen, die wiederum O(he) dem Kloster zugeordnet haben. Dabei waren die Grafschaften von Ilfeld und Honstein Bestandteile des sogen. brunonisch- & von süpplingenburgischen Erbes des alten sächsischen Adels. Erst Anno 1385 nimmt man bis heute die Gründung Ilfelds ab, obwohl es ja einen Grafen von Ilfeld, bzw. das Kloster Ilfeld bereits vor 1190 gegeben haben muss, bzw. begonnen worden ist.
Schon 1352 aber, erklärt uns zu Ilfeld in einer Urkunde u.a. mit dem Ilfelder Abt des Marienklosters, des Alexander von Gottes Geduld nämlich, dass das Flecken Ilfeld das Örtchen Ohe Gemeine jetzt umfasst. Also Ohe wurde umbenannt zugunsten der Fleckenbezeichnung Ilfeld. O(he) lag etwa gegenüber von Wiegersdorf auf der anderen Seite der Bere. Noch heute berichten stolze Wiegersdorfer, dies sei bis heute in der Tat die eigentliche Grenze zwischen diesen uralten Orten.
Das Ilfelder Kloster im Interesse des damaligen Reiches und von Gnaden der weltlichen Dynasten, wie den Grafen von Honstein oder den Kirchen, nahm unter den Prämonstratensern eine beeindruckende Entwicklung, die (unberechtigt?) immer im Schatten stehend zum Kloster Walkenried beschrieben wird. Jedenfalls gab es die Kirche „Jungfrau Maria“ des Klosters etwa 1223 und dazu 1258 eine weitere Kirche vor dem Kloster, die mit Altar dem Heiligen Georg geweiht worden war. Warum diese Kirche, na offensichtlich für (O)he auch, damit die Klosterbrüder für sich in Ihrer Kirche des Klosters rein sein können, ohne Störung.
Neben 1373 kommt 1385, sozusagen einem Entwicklungsplan für das Flecken Ilfeld im direkten Interesse des Klosters, weitere Bedeutung zu. Es ist jedoch nicht die Gründung für Ilfeld selbst, denn klar ist ja, dass Ohe zu Ilfeld benannt worden ist. Vielmehr sollte das Flecken Ilfeld über die „Grenzen“ von Ohe hinaus, entwickelt resp. bebaut werden. Ist es nicht ein erhebender Gedanke, dass Ilfeld mit Ohe als deutlich älter sein muss, sagen wir vor 1190? Leider wissen wir nicht, wie alt Ohe war, somit eine Datierung der Gründung von O(he) schlecht möglich ist.
Quelle: Ilfelder Regesten Nr. 308, 365, 377, 384