Die Ilfelder Krypta stand mit der Neanderklinik Ilfeld im Licht der Geschichte zum Tag des offenen Denkmals 2024 in Harztor. Gut besucht war ein Vortrag, der auch eine Initiative mit der Leiterin der Neanderklinik, Frau Röder von Tim Schäfer vorgestellt hat: Die kunsthistorische Aufklärung zur Grabplatte des „unbekannten Ritters“. Die Thüringer Denkmalpfleger in Weimar sind bereits einbezogen. Eine digitale, leider nur bedingt gelungene Erfassung des altlateinischen, verwitterten Textes kann das Wort „comes“ = Graf bedeuten. Mithin es sich also folglich um einen Grafen von Ilfeld handeln kann. Über eine Kunsthistorikerin der Universität Jena sollen Optionen zum weiteren Vorgehen ausgelotet werden. Ziel ist es, dieses Geheimnis für Ilfeld zu lüften.
Zur Geschichte des alten Ilfelder Marienkloster waren interessante Bezüge zu den Regeln im Kloster, dem Wirken der ersten Äbte mit Vromhold oder dem Johannes von Nordhausen (um 1270) zu erfahren. Das Ilfelder Kloster avancierte unter dem Prämonstratenser Orden zu einem überregional bedeutenden Zentrum, wurde sozusagen eine überregionale Hauptverwaltung (Zikarie), die sieben Prämonstratenser- und sechzehn Prämonstratenserinnenstifte, von Ilfeld aus, betreut hat. Die Ordensbrüder lebten ein Leben, das sowohl aus Gebet und Meditation (kontemplatives monastisches Leben) als auch aus der Betreuung und Unterstützung von Menschen außerhalb des Klosters (Seelsorge) bestand. Ein Hospital in Ilfeld wurde bereits Anfangs des 12. Jahrhunderts begonnen. Der Johannes Caputh berichtete (um 1290) u.a. davon, dass der Honsteiner Graf Heinrich oft mit seiner Entourage, Hunden und Rittern auf dem Wege zum Infirmarium eine Lesestunde der Ordensleute und Mönche störte. Ein Infirmarium kann als ein interner Krankensaal im Kloster gelten. Offensichtlich hat Graf Heinrich von Honstein hier Krankenbesuche durchgeführt.
Das Team der Neanderklinik plant weitere Veranstaltungen in der Krypta, um die Geschichte von Ilfeld, dem Kloster & der – Schule bis in die Neuzeit weiter anbieten zu können.
Text und Grafiken: Tim Schäfer, Niedersachswerfen