Nur eine alte Ansicht von Ilfeld vermittelt uns heute sehnsüchtig die Schönheit des alten Glanzes von Ilfeld mit den drei Türmen, die noch etwa bis Mitte des 19. Jahrhunderts Ilfeld und das Defilee ins Ilfelder Tal prägten.
Ein hist. Vortrag zum Klosterfest 2024, am 03. August an historischem Ort, in der Krypta der Neanderklinik …
Die Kulisse bis ins 19. Jahrhundert von Ilfeld war spektakulär, heute würde man diese als Hintergrund für Filme auswählen, aber leider besteht die Ansicht nicht mehr. Dereinst gab es, als Folge von Bauernkrieg und Reformation in Ilfeld eine berühmte Klosterschule, deren Absolventen (Alumnus) und Lehrer wie Johann Ludwig Meil († 1772 in Ilfeld), künstlerisch die Bildungseinrichtung und Ilfeld abbildeten. Die Zeichnungen und Stiche sind rare Zeugnisse zu Ilfeld. Niemand kann sich an das alte Ilfeld mehr erinnern. Doch, was waren das für drei Türme, die nicht alpin am Montafon noch in Hanoi (Vietnam) zu finden waren, sondern hier im Südharz in der heutigen Harztorgemeinde Ilfeld?
Diese alte Ansicht zeigt Ilfeld mit den damals berühmten drei Türmen, beinah hätte eine Geschichte von Tolkien dieses Thema aufgreifen können oder müssen? Anfang des 20. Jahrhunderts, 1905, fasste ein Alumnus, der Fähnrich Hans Buchholtz, nach einer Bleistiftzeichnung des Julius Grafen von Oeynhausen, die Autotypie (Netzätzung). Der Titel ist „Ilfeld und das Defilee ins Ilfelder Tal.“ Über viele Jahrhunderte bestand eine Klosterkirche, die hier mit ihrem Turm abgebildet ist. Dabei auch die Fleckenskirche. Ilfeld selbst hatte damals also zwei Kirchen. Heute auch noch, aber heute zählt Ilfeld-Wiegersdorf dazu. Die Klosterkirche besteht nicht mehr. Aber es gibt eine Krypta, in der zum Klosterfest 2024 auch dieser Geschichte erinnert werden soll. Der dritte Turm gehörte seinerzeit zum Seigertor. Gut bestimmbar ist, dass dieser Anblick etwa nur bis um 1860 bestand. Denn danach, von 1865 bis 1869, ließen König Georg V. und Königin Maria an Stelle der abgerissenen Fleckenkirche St. Georg und der alten, 1223 der Jungfrau Maria gewidmeten romanischen Klosterkirche die St.-Georg-Maria-Kirche errichten. Conrad Wilhelm Hase (Hannover) erbaute sie.
Zum Klosterfest im Park, am 03. August (Samstag), findet in der Krypta der Neanderklinik ein Vortrag statt, der an Ilfelds reiche Geschichte anknüpfen soll. Ein Bildvortrag adressiert den Grafen Elger sowie das Kloster Ilfeld. Sozusagen zeitlich vom Gründungsmythos bis zum Morgenrot der Reformation. Neben dem Grafen Elger soll auch ein weiterer, berühmter Hohnsteiner mit Wilhelm von Ho(h)nstein, einem Bischofsfürst im damaligen Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation, dem Sacrum Imperium Romanum Nationis Germaniae (lat.) und Gegenspieler der Reformation, in Wirkung und Vermächtnis angesprochen werden.
Tim Schäfer, Niedersachswerfen
Grafik: Tim Schäfer, Niedersachswerfen